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Sammlung Zander

Ausstellung 7
André Bauchant / Le Corbusier:
Autodidakten der Avantgarde

1.11.25 – 31.1.26
Kuratiert von regina barunke

Le Corbusier in seinem Atelier vor Bauchants L’Assomption de la Vierge (1924), 20 rue Jacob, Paris, 1928 © FLC/ADAGP (Sammlung Zander | Naive Kunst)
Le Corbusier in seinem Atelier vor Bauchants L’Assomption de la Vierge (1924),
20 rue Jacob, Paris, 1928 © FLC/ADAGP

Zur Eröffnung der Ausstellung am Freitag, den 31. Oktober 2025, von 18 – 21 Uhr laden wir Sie herzlich ein.

1921 wird Le Corbusier im Pariser Salon d’Automne auf Gemälde von André Bauchant aufmerksam. Wenig später besucht der Architekt den Maler in der Touraine und ist der Erste, der eines seiner Werke erwirbt. Aus dieser Begegnung erwächst eine über zwei Jahrzehnte währende, von intellektuellem Austausch und gegenseitigem Respekt geprägte Freundschaft, die sich nicht zuletzt in einer umfangreichen Korrespondenz niederschlägt.

In Château-Renault geboren, verlässt André Bauchant (1873–1958) mit 14 Jahren die Schule, wird wie sein Vater Gärtner und später Besitzer einer florierenden Baumschule mit mehr als einem Dutzend Angestellten. Für seinen Betrieb unternimmt er regelmäßig Reisen durch Zentral- und Westfrankreich, die er, an Geschichte interessiert, mit dem Besuch antiker Stätten und historischer Bauwerke verbindet. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wird Bauchant mit 40 Jahren eingezogen und nimmt an der Dardanellen-Offensive teil. Die Schauplätze der griechischen Mythologie, die er bis dahin nur aus Büchern kannte, erblickt er nun mit eigenen Augen: „Ich sah Griechenland, den Olymp, die Götter – und Homer war mein Begleiter. Ich lebte meine Kindheitsträume.“

Zurück in der Touraine erhält er eine militärische Ausbildung in Telemetrie und beeindruckt seine Vorgesetzten mit seinem zeichnerischen Talent: Mit äußerster Präzision skizziert er Geländekarten; seine Kameraden sammeln aus den Trümmern Pastellstifte, Farbtuben, Kartons und sogar Leinwände, im Gegenzug fertigt er Porträts von ihnen an. Nach Kriegsende findet er seinen Betrieb in einem verwahrlosten Zustand vor. Er liquidiert, was noch übrig ist, kauft Leinwände und Farben – und beginnt zu malen. Fortan entstehen Bilder mit allegorischen, historischen, religiösen und mythologischen Sujets, in die Erinnerungen, Lektüren und Tagträume einfließen. Einen weiteren Schwerpunkt bilden seine Porträts, Landschaften und Blumenbilder, die er häufig mit Darstellungen von Früchten und Vögeln aus seiner täglichen Umgebung rahmt.

Als er 1921 Gemälde beim Pariser Herbstsalon einreicht, werden gleich neun davon angenommen – üblich waren höchstens zwei. So beginnt eine beispiellose Karriere: internationale Ausstellungen in Museen und Galerien, Förderer wie Wilhelm Uhde und die Galeristin Jeanne Bucher, Bühnenbildentwürfe für Sergei Djagilew, ein Œuvre von über 3.000 Gemälden. Trotz des Erfolgs sucht Bauchant nicht die Nähe zur Pariser Kunstszene. Er bleibt auf dem Land und seinem eigenen Motivkosmos verpflichtet: „Wenn er nicht malt, widmet er Auge und Hand seinem Weinberg, seinen Bäumen, den Blumen und dem Gemüse in seinem Garten … Er liest. Seine Bibliothek ist sein einziger Luxus. Dort häuft er Stiche und schöne, gebundene Bände an … Eines seiner Lieblingsbücher ist Rollins Histoire ancienne … Am Sonntag ruht er sich aus. Die Kirche betritt er, immer als einer der ersten, durch die Seitentür“ (Maximilien Gauthier, 1943). Wer seine neuen Werke sehen wollte, musste ihn persönlich aufsuchen.

Vierzehn Jahre nach Bauchant wird Le Corbusier als Charles-Édouard Jeanneret-Gris (1887–1965) in La Chaux-de-Fonds geboren, einer für ihre Uhrenmanufakturen berühmten Kleinstadt im Schweizer Jura. Wie sein Vater erlernt er das Handwerk des Gravierens und Emaillierens von Zifferblättern, besucht die örtliche Kunstgewerbeschule und wird vom regionalen Stil des Art Nouveau geprägt. Auf Bildungsreisen durch Europa und Kleinasien studiert er Bauwerke und Handwerkskunst. Zurück in der Heimat entwirft er mit dem architektonischen Wissen, das er sich angeeignet hat, erste Gebäude.

1917 zieht es ihn nach Paris. Da er als Architekt zunächst ohne größere Aufträge bleibt, widmet er sich der Malerei und schließt sich den künstlerischen Avantgarden an. Gemeinsam mit Amédée Ozenfant und Paul Dermée gründet er 1920 die Zeitschrift L’Esprit nouveau. Revue internationale d’esthétique, formuliert Ideen zum Purismus und beteiligt sich aktiv an den Diskussionen seiner Zeit. Dort erscheint der erste Artikel über André Bauchant; weitere Besprechungen folgen. So macht Le Corbusier den Maler nicht nur einem breiteren Publikum bekannt, sondern engagiert sich auch als Vermittler für potenzielle Käufer. Zu diesen zählen Künstler wie Jacques Lipchitz, Jean Lurçat und Serge Lifar, die Designerin und Architektin Charlotte Perriand oder der aus Wien stammende französische Kunstsammler Alphonse Kann.

Zahlreiche Fotografien aus den späten 1920er Jahren zeigen den Architekten in seiner altmodischen, sympathisch unordentlichen Wohnung in der Rue Jacob in Momenten der Muße – etwa bei der Zeitungslektüre, pfeiferauchend und mit Hausschuhen an den Füßen. In dieser Zeit beginnt Le Corbusier zugleich, seine Biografie umzuschreiben und sich als Autodidakten und Außenseiter fernab aller Institutionen und mondänen Zirkel, als „Bauer von Paris“ zu inszenieren. Entsprechend gilt seine Begeisterung für den „paysan-poète“ Bauchant weniger dessen Sujets als der künstlerischen Überzeugung, die er ihm zuschreibt. Seine Kunst wird ihm zum Inbegriff eines von akademischen Regeln und Konventionen unberührten Schaffens, dessen „Wahrhaftigkeit“ er den in seinen Augen verbrauchten kulturellen Normen entgegensetzt: „Bauchant, der Bauernpoet, meistert sein Werk auf wunderbare Weise – gerade weil ihn keine ästhetischen Sorgen plagen, weil er frei von Skrupeln ist und jene Naivität besitzt, die alles zu wagen erlaubt –, mit einer handwerklichen Geschicklichkeit, die man den Künstlern der intellektuellen Klassen nur allzu oft vergeblich sucht.“ (L’Esprit nouveau, 1921) In einem 1949 verfassten Brief deutet Le Corbusier die bescheidene Lebensweise Bauchants als Ausdruck jener Authentizität, die er in der bürgerlichen Kunstwelt vermisst: „Sie lebten in einer kleinen Lichtung; Sie arbeiteten in einem Raum, der nur durch die vier Glasscheiben einer kleinen Glastür beleuchtet war …“ Noch klarer formulierte er diesen Gedanken zuvor in einem Vortrag beim Volta-Kongress 1936 in Rom: Die „Sonntagsmaler“ – also Laien, Amateure und Außenseiter, zu denen er Bauchant und sich selbst zählt – seien die einzigen legitimen Träger einer neuen Kunst, die sich vom Geschmack der Eliten und der „plastischen Aristokratie“ emanzipiere. Die künstlerische Unbedarftheit, die Le Corbusier auf Bauchant projiziert, ist daher für ihn kein Defizit, sondern eine Quelle schöpferischer Tätigkeit. So entwickelt er eine ästhetische Theorie, die in enger Beziehung zu anthropologischen Konzepten wie Claude Lévi-Strauss’ „wildem Denken“ (pensée sauvage) oder dem bricolage steht. Der „Bricoleur“ – nach Lévi-Strauss – folgt keinem festen Plan, sondern gestaltet, improvisiert und experimentiert mit dem, was gerade zur Verfügung steht. Genau darin erkennt Le Corbusier die Stärke autodidaktischer Künstler wie Bauchant oder Louis Soutter, die er als seine „Wahlverwandten“ begreift. Frei vom „dekadenten“ akademischen Kanon bezeugen ihre Werke in seinen Augen einen von Bildung, Markt und Tradition unverstellten Blick auf die Welt.

In den 1950er Jahren wird Charlotte Zander auf André Bauchant aufmerksam, stellt seine Werke ab den 70ern regelmäßig in ihrer Münchener Galerie aus und prägt so maßgeblich seine Rezeption im deutschsprachigen Raum. 2001 widmet sie ihm eine umfassende Retrospektive im Museum Charlotte Zander in Bönnigheim. Über 140 Gemälde und Zeichnungen – darunter Werke aus Le Corbusiers collection particulière – befinden sich heute in ihrer Sammlung, einer der größten des Künstlers weltweit. Aus diesem reichen Bestand hat Regina Barunke, die Kuratorin der Ausstellung, eine Auswahl von Werken getroffen, die durch Leihgaben der Fondation Le Corbusier ergänzt werden. Begleitend erscheint ein Katalog, der neben vertiefenden Beiträgen und ausgewähltem Archivmaterial erstmals die Korrespondenz zwischen Bauchant und Le Corbusier transkribiert, übersetzt und in chronologischer Abfolge zugänglich macht.

Sammlung Zander gGmbH

Jülicher Str. 24a

50674 Köln

Gefördert durch:

Neu Cöln
Willem van genk

5.11.2025 – 9.11.2025

Willem van Genk, Frankfurt, 1950, Tusche, Papier auf Leinwand, 81 x 160 cm (Sammlung Zander | Naive Kunst)
Willem van Genk, Frankfurt, 1950, Tusche, Papier auf Leinwand, 81 x 160 cm

Willem van Genk (1927–2005) war ein niederländischer Künstler. Er besuchte kurzzeitig die Königliche Akademie der Bildenden Künste in Den Haag, verließ sie jedoch ohne Abschluss. Zentrale Motive in seinen vielschichtigen Zeichnungen sind autobiografische Ereignisse, die Ausübung von Macht und Kontrolle, Stadtlandschaften und insbesondere Bahnhöfe.

Während des Zweiten Weltkriegs war van Genks Vater im Widerstand gegen die deutsche Besatzung aktiv. In der Folge kam es zu gewaltsamen Verhören des Vaters durch die Gestapo, wobei nicht gesichert ist, ob Willem van Genk nur dabei war oder selbst verhört wurde. Die Erlebnisse während der Besatzungszeit spiegeln sich häufig in seinen Arbeiten wider, die sich mit repressiver Autorität auseinandersetzen. So sind in den beiden Werken Frankfurt (1950) und Gare de Bruxelles (1994) Hakenkreuze dargestellt.

Willem van Genks Arbeiten sind unter anderem Teil der Sammlung des Stedelijk Museum Amsterdam und der Collection de l’Art Brut in Lausanne.

Stoff-Pavillon Moeller
Hahnenstraße 8
50667 Cologne

www.neucoeln.com

Art cologne
Stand des zadik (Halle 11.1 / Stand d19)
Charlotte Zander:
sammlerin, Galeristin, Museumsgründerin

6.11.2025 – 9.11.2025

Foto: ZADIK E 9, Archiv Charlotte Zander, Fotograf:in unbekannt (Sammlung Zander | Naive Kunst)
Foto: ZADIK E 9, Archiv Charlotte Zander, Fotograf:in unbekannt

projektraum jülicherstr. 24a
FÜHRUNG Mit regina barunke (de/en)
andré bauchant / Le corbusier:
Autodidakten der avantgarde

8.11.2025, 14 uhr

Andre Bauchant, Portrait d’André Bauchant par lui-même, 1938 (Sammlung Zander | Naive Kunst)
Andre Bauchant, Portrait d'André Bauchant par lui-même, 1938

Charlotte zander:
Sammlerin, galeristin, museumsgründerin

10.10.25 – 25.9.26

Charlotte Zander: Sammlerin, Galeristin, Museumsgründerin Foto: ZADIK E 9, Archiv Charlotte Zander, Fotograf:in unbekannt (Sammlung Zander | Naive Kunst)
Charlotte Zander: Sammlerin, Galeristin, Museumsgründerin
Foto: ZADIK E 9, Archiv Charlotte Zander, Fotograf:in unbekannt

Zur Eröffnung der Ausstellung im ZADIK am Freitag, den 10. Oktober 2025 von 19–21 Uhr laden wir Sie herzlich ein.

Die Ausstellung wird ebenfalls vom 6. bis zum 9. November im Rahmen der diesjährigen ART COLOGNE gezeigt.

Charlotte Zander (1930–2014) begann ihren Weg im Kunstbetrieb zunächst als Sammlerin. Sie baute ab Mitte der 1960er Jahre ihre Sammlung mit Werken von Künstler:innen auf, die an keiner Kunsthochschule studiert haben – damals sogenannter „Naiver Kunst“. Daraus hervorgehend gründete sie 1971 die Galerie Charlotte – Galerie für naive Kunst in München, welche bis 1995 Bestand hatte. Im Anschluss eröffnete sie 1996 ihr privates Museum in Schloss Bönnigheim, präsentierte hier ihre Sammlung, organisierte Ausstellungen und verfolgte Kooperationen mit internationalen Kulturinstitutionen.

Die Ausstellung im ZADIK beleuchtet die Lebensstationen der Sammlerin, Galeristin und Museumgründerin. Wie gestaltete Charlotte Zander die verschiedenen Rollen aus, die sie im Laufe ihres Lebens einnahm? Wie ging sie vor, um den von ihr geschätzten künstlerischen Positionen Sichtbarkeit zu verschaffen? Wie funktionierte ihr Netzwerk mit Künstler:innen und weiteren Akteur:innen des Kunstbetriebs? Welche gemeinsamen Projekte, Austauschbeziehungen und Diskurse gab es? Die Ausstellung regt auch zu einer kritischen Auseinandersetzung mit historischen, häufig stigmatisierenden Begrifflichkeiten an. Und sie zeigt, wie die Sammlung Zander ihr Erbe in die Zukunft trägt.

RSVP bis zum 6.10.25 an lbeugel1@uni-koeln.de

ZADIK | Zentralarchiv für deutsche und internationale Kunstmarktforschung
Im Mediapark 7
50670 Cologne

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Geister
Dem Übernatürlichen auf der Spur

20.9.25 – 8.3.26

Agatha Wojchiechowsky, ohne Titel, o.J., Bleistift, Kreide auf Japanpapier, 32.5 x 29 cm (Sammlung Zander | Naive Kunst)
Agatha Wojchiechowsky, ohne Titel, o.J., Bleistift, Kreide auf Japanpapier, 32.5 x 29 cm

Geister sind allgegenwärtig. Die visuelle Kultur wimmelt davon, von Hollywood-Blockbustern wie Ghostbusters (1984) bis hin zu Indie-Filmen wie All of Us Strangers (2023). Sie spuken auf Bildschirmen, Theaterbühnen und in Büchern: Literatur, Brauchtum und Mythen sind durchdrungen von Geistern, die sich weigern, uns in Ruhe zu lassen.

Auch die Kunst haben sie immer schon heimgesucht. Als Wesen des Dazwischen sind Geister Vermittler zwischen den Welten, zwischen oben und unten, Leben und Tod, Schrecken und Humor, Gut und Böse, sichtbar und unsichtbar. Jeder Versuch, sie abzubilden, aufzuzeichnen oder mit ihnen zu kommunizieren, ist daher eine kognitive Herausforderung und ein emotionaler Nervenkitzel.

Diesen Herbst und Winter widmet das Kunstmuseum Basel den unergründlichen Wesen eine umfangreiche Sonderausstellung. Mit über 160 Werken und Objekten aus den letzten 250 Jahren erkundet Geister. Dem Übernatürlichen auf der Spur die reiche visuelle Kultur, die sich im 19. Jahrhundert in der westlichen Welt rund um das Thema Geister entwickelte – vorangetrieben von einer Verschmelzung von Wissenschaft, Spiritualismus und populären Medien, die seither immer wieder Künstlerinnen und Künstler inspiriert hat.
– Kunstmuseum Basel

Die Ausstellung wurde von Eva Reifert kuratiert. Als Leihgaben aus der Sammlung Zander sind Arbeiten von Agatha Wojchiechowsky zu sehen.

Kunstmuseum Basel
St. Alban-Graben 8
4010 Basel
Schweiz

>> weitere Informationen

Große Kooperation zur Kunst der Autodidakt:innen und Outsider Art in Köln. Kunst- und Museumsbibliothek und ZADIK erhalten bedeutende Schenkungen der Sammlung Zander

Charlotte Zander. 2004, Foto: © Guido Mangold (Sammlung Zander | Naive Kunst)
Charlotte Zander. 2004, Foto: © Guido Mangold

1997 erhielt Charlotte Zander als erste Frau den ART COLOGNE-Preis für ihr beeindruckendes Engagement für die „Naive Kunst“. 28 Jahre später werden in einem Dreiklang die Dokumentation und Forschung rund um die Kunst der Autodidakt:innen und die Outsider Art in Köln nachhaltig verankert: Im Herbst letzten Jahres hat die gemeinnützige Sammlung Zander einen Ausstellungsraum in Köln eröffnet, in dem regelmäßig Ausstellungen mit Werken aus der Sammlung stattfinden. Susanne Zander spendet nun die international einzigartige Spezialbibliothek zum Themenfeld der Sammlung Zander der Kunst- und Museumsbibliothek Köln (KMB), diese ist ab sofort dort für Recherchierende nutzbar. Das Archiv von Charlotte Zander als Sammlerin, Galeristin und Museumsgründerin schenkt sie dem ZADIK, wo es für die Forschung erschlossen wird. Geplant ist eine Themenausstellung des ZADIK für das Jahr 2025.

Nadine Oberste-Hetbleck, ZADIK-Direktorin, freut sich: „Mit dem umfangreichen Archivbestand zur Arbeit von Charlotte Zander besitzt das ZADIK nun einen hochkarätigen Quellenfundus, der Einblicke seit Beginn ihrer Sammlungsaktivitäten in den 1950er Jahren gibt. Da sie ihre persönliche Leidenschaft auch zum Beruf machte und als Galeristin sowie später als Museumsgründerin in Erscheinung trat, können wir anhand des Archivs auch Informationen zu den internationalen Netzwerken des Handels und der Museen zur ‚Naiven Kunst‘ erhalten.“

Susanne Zander, Geschäftsführerin der Sammlung Zander, ist überzeugt, dass durch die Schenkungen neue Möglichkeiten für die Forschung und Sichtbarkeit der Kunst der Autodidakt:innen und Outsider Art geschaffen wurden: „Es ist ein Ziel unserer Arbeit mit der Sammlung Zander, die akademische Auseinandersetzung mit dieser Kunst zu ermöglichen und zu fördern. Wir wollen Köln als zentralen Standort für diese Forschung etablieren. Die Schenkung, die auch meine persönliche umfangreiche Bibliothek zur sogenannten Outsider Art umfasst, ist ein Schritt dahin. Wir entwickeln außerdem mit der Sammlung neue Projekte, die unsere Ausstellungen diskursiv und wissenschaftlich erweitern und verhandeln.“

Elke Purpus, Direktorin der KMB, lädt alle Interessierten zur Recherche ein: „Wir konnten bereits 2.449 Publikationen in unserem Online-Katalog erfassen – die Arbeiten sind so gut wie abgeschlossen. Wir freuen uns auf zahlreiche Nutzer:innen der Bibliothek Zander.“

Das Modell, Archiv und zugehörige Spezialbibliothek in Köln zu verankern, haben das ZADIK und die KMB bereits in mehreren Fällen erprobt und sehen dies als zukunftsweisendes Konzept: „Ein kurzer Weg liegt nur zwischen den beiden Institutionen, der Forscher:innen bestmögliche Zugänge zu zusammenhängenden Beständen ermöglicht: Das möchten wir weiter ausbauen.“